Wir laden Dich ein, Fragen zu stellen und wollen gemeinsam nach hilfreichen Antworten suchen
Wir freuen uns, dass Du die Website der Akademie für Kinderliebe gefunden hast. Herzlich Willkommen!
Hier findest Du Informationen und Anregungen, auch Möglichkeiten für Austausch und Begegnung für alle, die Kinder auf ihren ersten Schritten in die von uns Erwachsenen geschaffene Lebenswelt begleiten, ohne sie „erziehen“ oder “bilden“ zu wollen.
Gemeinsam mit Euch als Eltern oder Großeltern, als Nachbarn, Freunde und Bekannte, als BetreuerInnen, Erzieherinnen und Frühpädagogen suchen wir nach Antworten auf die gegenwärtig wichtigsten drei Fragen:

1. Wie ermöglichen wir es unseren Kindern, die in ihnen angelegten Potentiale zu entfalten und sich als kompetente Entdecker und Gestalter ihres Lebens und Ihres Zusammenlebens mit anderen in einer immer komplexer werdenden Welt erfahren zu können?
2. Wie kann es gelingen, Kinder im Vorschulalter zu begleiten, ohne immer wieder das fortzusetzen, was die meisten Erwachsenen selbst erlebt haben und nun als ihre Aufgabe betrachten: das zu tun, was Erziehung genannt wird, aber doch letztlich immer nur „Abrichtung und Dressur“ bedeutet?
3. Wie lässt sich verhindern, dass wir mit unseren Bemühungen, die Kinder zu bilden, indem wir sie mit immer neuen frühpädagogischen Fördermaßnahmen überschütten, das Gegenteil dessen bewirken, was wir damit beabsichtigen? Wie können wir ihre angeborene Entdeckerfreude und Gestaltungslust und ihre ungebremste Kreativität möglichst lange aufrecht erhalten?

Wir gehen davon aus, dass es auf diese Fragen nur eine einzige Antwort gibt:
Durch die Liebe, die wir einem Kind schenken.
Aber damit wir alle wissen, worüber wir reden, müssen wir definieren, was Kinderliebe bedeutet:
„Kinderliebe ist das bedingungslose Interesse an der Entfaltung eines jeden Kindes“
Und auf dieser Grundlage dürfen wir Fragen stellen und nach gemeinsamen, tragfähigen Lösungen suchen.
Das ist es, worum es in unserer Akademie und auf dieser Website geht. Gestaltet haben wir sie wie einen Spielplatz. Dort könnt ihr euch umschauen und einzelne Themengebiete und Problemfelder aufrufen. Was ihr dort findet, sind konstruktive Lösungsvorschläge für die immer gleiche Frage: Wie lässt sich das, was dort geschieht, mit einer liebevollen Haltung leicht und spielerisch und zudem noch auf eine sehr nachhaltige Weise lösen?

Wenn Du magst, und es etwas konkreter wünschst, kannst du Dir hier ja schon mal einige dieser Fragen anschauen, für die wir hier nach Antworten suchen:

Wir laden Dich ein, über das nachzudenken, was die Liebe vermag
1. Liebe öffnet den Blick und macht frei
Kein Kind kann sich für den Zauber der Welt öffnen, staunend entdecken, erforschen und gestalten, was es dort alles zu entdecken und zu gestalten gibt, solange es hungrig oder durstig ist oder nicht genug geschlafen hat. Was für diese körperlichen Bedürfnisse gilt, gilt ebenso für die seelischen Bedürfnisse. Solange Kind sein angeborenes Bedürfnis nach Nähe und Verbundenheit einerseits und nach eigenen Gestaltungsmöglichkeiten, Autonomie und Freiheit andererseits nicht stillen kann, hat es ein Problem, an dem es ebenso stark leidet wie an Hunger und Durst. Es lenkt dann seine gesamte Aufmerksamkeit auf alles, was ihm geeignet scheint, dieses Bedürfnis zu stillen. Deshalb kann es sich nicht für den Zauber der Welt öffnen, sich für irgendetwas anderes interessieren oder gar etwas lernen, das in seinen Augen nicht geeignet ist, sein entscheidendes Problem zu lösen. Die einzige Beziehungsform, in der Menschen, auch alle Menschenkinder ihre beiden seelischen Grundbedürfnisse gleichzeitig stillen können, ist die Liebe.
2. Liebe ermöglicht Entfaltung
Wir können das Verhalten von Kindern in eine von uns gewünschte Richtung lenken, indem wir ihnen Belohnungen versprechen oder Bestrafungen androhen, sie also zu Objekten unserer Erziehungsbemühungen machen. Aber es ist die innere Einstellung, die Haltung, also ein übergeordnetes inneres Bild, welches das Verhalten von uns Menschen, auch unserer Kinder lenkt. Dieses übergeordnete Muster wird anhand der bisher im Leben gemachten Erfahrungen herausgeformt und im Gehirn verankert. Dieses einmal entstandene, das Denken Fühlen und Handeln eines Kindes bestimmende innere Bild, ist nur durch neue, günstigere Erfahrungen veränderbar. Dazu kann man weder Erwachsene noch Kinder zwingen. Wir können sie nur einladen, ermutigen und inspirieren, ihren verengten Blick noch einmal zu öffnen, ihren Horizont zu erweitern, sich am Leben zu erfreuen, etwas Neues auszuprobieren. Die dabei gemachten Erfahrungen verändern dann auch ihre bisherigen inneren Einstellungen. Aber einladen kann ein Kind nur jemand, der es auch wirklich mag. Der nichts von ihm will, sondern ein wirkliches Interesse an der Entfaltung dieses anderen Menschen hat: der oder die dieses also Kind liebt. Anders geht es nicht.
3. Liebe stärkt das authentische Selbst
Niemand kann einen anderen Menschen mögen, also lieben, wenn sie oder er sich selbst nicht mag. Kein Kind kommt mit der Grundhaltung mangelnder Selbstliebe zur Welt. Jedes Kind, das in diese Welt hineingeboren wird, geht davon aus, liebenswert zu sein. Bis es irgendwann feststellen muß, dass es nur dann von seinen liebsten Bezugspersonen angenommen und „gemocht“ wird, wenn es deren Erwartungen erfüllt. So sind Kinder ebenso wie Erwachsene bereit, sich an die Erwartungen anderer Mitglieder ihrer jeweiligen Gemeinschaften anzupassen. Dazu müssen sie das wertvollste in sich selbst, ihr Selbstwertgefühl und ihre Überzeugung davon, dass sie so wie sie sind, richtig sind, unterdrücken. Anders geht es nicht. Aber indem sie das tun, mögen sie sich selbst immer weniger.
4. Liebe schützt vor Bedürftigkeit und Verführung
Erwachsene, die sich selbst nicht mögen, sind daran zu erkennen, dass sie ständig versuchen, von anderen etwas zu bekommen. Sie sind Bedürftige, die ständig etwas von anderen haben wollen und nichts ohne die Erwartung einer Gegenleistung verschenken können. Solche bedürftigen Menschen neigen dazu, Kinder als Objekte zur Stillung ihrer Bedürftigkeit zu benutzen. Vor ihnen und ihren Verführungsstrategien müssen Kinder geschützt werden.
5. Liebe…
Sag mit Deinen Worten, was die Liebe für Dich bedeutet und was sie bewirkt, schick es uns zu, wir setzen es dann hier ein.

Wir laden Dich ein, gemeinsam auszuprobieren, ob wir unseren Kindern auch liebevoller begegnen können
1. Vom Objekt zum Subjekt
Du könntest versuchen, Dein Kind zumindest einen Tag lang nicht zum Objekt Deiner Erwartungen und Wünsche, Deiner Belehrungen und Bewertungen, Deiner Anordnungen und Maßnahmen zu machen. Du wirst dich wundern, wie schwer das ist. In den Beiträgen auf unserem Wimmelbild findest du Beispiele, wie das in konkreten Alltagssituationen gelingen kann.
2. Von der Beziehung zur Begegnung
So oft wird davon gesprochen, dass es bei dem, was bisher Erziehung hieß, so sehr auf die Beziehung zum Kind ankomme. Und es gibt auch viele Ratgeber, die von einer „beziehungsorientierten Pädagogik“ sprechen. Allzu leicht wird dabei vergessen, dass der Begriff „Beziehung“ keine Aussagen über die Qualität der Beziehung macht. Ein Vater, der seien Sohn anbrüllt, hat auch eine Beziehung zu ihm. Und eine enge Beziehung haben mache auch zu leblosen Objekten, ihrem Auto zum Beispiel, oder ihrer Briefmarkensammlung. Kinder sind aber Subjekte. Und wenn Du zu ihnen eine Beziehung wie zu einem Objekt hast, wirst du sie auch als Objekt betrachten und behandeln. Deshalb lohnt es sich, mal auszuprobieren, was geschieht, wenn ihr euch nicht wie Objekte behandelt, sondern einander als Subjekte begegnet. Mit einem Auto oder einer Briefmarkensammlung geht das nicht. Aber mit anderen Menschen, vor allem mit unseren Kindern, müßten wir uns auf eine wahrhaftige Begegnung einlassen. Nur dann fühlen sie sich auch gesehen. Nur dann können sie dein bedingungsloses Interesse an ihrer Entfaltung spüren. Deshalb geht es hier nie darum, wie Beziehungen zu gestalten sind, sondern darum, wie Begegnungen möglich werden. Den unterschied merkst Du sofort, sobald Du es einfach mal ausprobierst.
3. Vom Belehren zum Lernen
Wer versucht, Kinder zu belehren, macht sie zu Objekten seiner Ratschläge und Unterweisungen und geht offenbar davon aus, dass Kindergehirne so etwas wie Fässer sind, die mit Wissen vollgestopft werden müssen. So funktioniert Abrichtung und Dressur, heraus kommen dabei auswendig gelernte Wissensinhalte oder eingeübte Leistungen, die bei passenden Gelegenheiten vorgeführt werden können. Aber Lernen ist etwas anderes, ist ein aktiver, von dem jeweiligen Kind selbst vollzogener Prozess der Aneignung von Wissen und Können, von Fähigkeiten und Fertigkeiten, von aus eigenen Erfahrungen erwachsenen Vorstellungen und Überzeugungen. Dazu kann man kein Kind zwingen, nur einladen, ermutigen und inspirieren. Die Triebfeder aller Lernprozesse ist die angeborene Entdeckerfreude und Gestaltungslust des Kindes, die Grundform allen Lernens ist das spielerische Ausprobieren und die eigenen Fehler sind die wichtigsten Wegweiser, um zu lernen, wie etwas besser gehen könnte. Wir müssen also unseren Kindern nichts beibringen, aber wir können sie dazu einladen, etwas, das wir für wichtig halten, lernen zu wollen. Probier das doch einfach mal aus. Du wirst dich wundern, wie viel Freude das Lernen dann nicht nur deinem Kind, sondern auch dir machen wird.
4. Vom Beobachten zum Hineinfühlen
Wir Menschen haben die Gabe, etwas sehr genau anschauen und beobachten zu können, um auf diese Weise herauszufinden, wie es funktioniert, ob es für uns nutzbar ist oder gefährlich. Beim Beobachten macht man das Beobachtete zwangsläufig zum Objekt. Und weil es so gut funktioniert, kann es passieren, dass wir auch etwas zum Objekt unserer Beobachtungen machen, was in Wirklichkeit ein lebendiges Subjekt ist. Lebenspartner, Kunden, Mitarbeiter, und leider auch immer wieder ohne dass es uns bewusst wird, unsere Kinder. Wenn ein Kind das bemerkt, reagiert es unwillig, verunsichert oder kontrolliert, denn es spürt dann, dass da jemand etwas von ihm will. Es erlebt sich als Objekt der Absichten und Ziele des jeweiligen Beobachters, ihm geht es so ähnlich wie einem Patienten beim Arzt, wenn der herauszufinden versucht, was bei diesem Patienten nicht so funktioniert, wie es sollte. Dazu muß der Arzt den Patienten nicht unbedingt verstehen, er denkt, dass es reicht, wenn er seine Diagnose aufschreibt und eine Behandlung durchführt. Aber wer ein Kind auf seinem Weg begleitet, wird nicht erfahren können, wie es ihm geht, solange er es nur beobachtet. So jemand müßte versuchen, sich in das betreffende Kind hineinzufühlen, müßte sich in dessen Situation versetzen, müßte spüren, was ihm fehlt und was es im Inneren beschäftigt. Das kann man nicht von außen sehen und auch nicht so gut erklären, das mußt du selbst ausprobieren.
5. Vom Ich zum Du zum Wir
Sobald ein Kind spürt, das es so, wie es ist, angenommen und gemocht wird, erwacht sein zweites Grundbedürfnis und es beginnt spielerisch zu erkunden, was es alles mit seine Armen und Händen, mit seinem ganzen Körper, später mit irgendwelchen Spielsachen und dann auch mit Mama und Papa alles machen kann. So entdeckt es seine eigenen Fähigkeiten und erwirbt immer mehr Wissen, das ihm hilft, sich in seiner Lebenswelt zurechtzufinden. Das Kind selbst ist der Gestalter seiner eigenen Lernprozesse, und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es dabei auch eine zunehmend präzisere Vorstellung über sich selbst herausbildet. „Ich-Konstrukt“ nennen das die Psychologen und es kann leicht geschehen, dass das betreffende Kind in seiner Begeisterung über sich selbst nicht mehr so recht spürt oder wahrhaben will, wie sehr es doch in Wirklichkeit mit seinen Bezugspersonen verbunden ist. Deshalb braucht dieses erwachende „Ich“ ein „Du“ als Gegenüber, bei dem es spürt, das dieser oder diese andere Person ein bedingungsloses Interesse an seiner weiteren Entfaltung hat. Nur so kann das „Du“ in die „Ich“-Vorstellung des Kindes integriert werden. Wenn später noch weitere Personen hinzukommen, die das Kind als Ermöglicher seines eigenen Entfaltungsprozesses erlebt, wird es sich auch mit diesen Personen zunehmend verbunden fühlen. Das „Ich“ ist dann nicht mehr vorstellbar ohne das „Du“ und das „Wir“. Wenn du das bei Deinem Kind erleben möchtest, versuche es erst mal bei dir selbst. Was du nicht in dir trägst, kannst du auch nicht an dein Kind weitergeben.
6. Vom weiter so wie bisher zum fortan etwas liebevoller
Du ahnst es schon: Schick uns doch bitte Deine Ideen, wie das aus Deiner Sicht gelingen kann. Wir bauen das dann hier mit ein.
Akademie für Kinderliebe
Eine Tochterakademie der
Akademie für Potentialentfaltung
Wilhelm-Weber-Str. 21
37073 Göttingen